Ortwin Meiss
Sportpsychologie
und mentales Training
Selbststeuerung Leistungsprinzip Trainingskonzepte
Potential
Techniken
Ressourcen
Flow-Zustand
Können
Wettkampfsituationen
Tiefs | Niederlagen
Erfolsstrategien
Mentales Training
Zeitprogression
Mein Weg zur Sport-Psychologie und zum Sport-Coaching
Bei der Suche nach effektiven therapeutischen Ansätzen habe ich mich frühzeitig für den Sport- und Leist- ungsbereich interessiert, da sich in diesem Bereich die angewendeten Verfahren besonders gut in ihrer Wirksamkeit überprüfen ließen.
Einer meiner ersten Klienten war ein Power-Lifter (Wettkampfdisziplin im Bodybuilding, ähnlich wie Gewichtheben) namens Andrew, der seit Monaten in einer der Disziplinen bei 190 kg stagnierte
und es nicht schaffte, die 200kg Marke zu knacken.
Wir vereinbarten eine Sitzung im Beisein eines Kollegen. Es schien, als habe Andrew eine Blockade, da die 200 eine neue Hunderter-Zahl war. Wir arbeiteten mit
Hypnose und er arbeitete mit der Sugges- tion, einfach 190 plus 10 zu heben. Mit dem Kollegen, der die Arbeit beobachtet hatte, gingen wir nach der Sitzung ins Body-Building-Zentrum. Andrew hob nicht
nur 190 plus 10, er hob 220 kg und verbesserte seine Leistung auf einen Schlag um 30 kg.
Beeinflusst wurde ich selbst durch die Arbeit von Prof. Lars Erik Unestahl von der Universität Örebro in Schweden. Sowohl Schweden wie auch die USA waren damals der Deutschen Sportpsychologen in ihren Anwendungsmöglichkeiten weit voraus.
Über die Jahre habe ich mit Athleten aus einer Vielzahl von Sportarten gearbeitet. Hier ein Überblick:
Fußball (erste und zweite Bundesliga, deutsche und österreichische Nationalspieler)
Handball (erste Bundesliga, Nationalspieler)
Beach-Volleyball (Europameister und Deutsche Meister)
Schwimmer (Weltrekordler)
Boxen (mehrfache Weltmeister)
Reiten (internationale Ebene)
Hockey (Bundesliga)
Kampfsportarten
Rudern und Segeln
Golf (Profis und Amateure)
Tischtennis
Tennis (ATP- und WTA-Profis)
Betont sei und selbstverständlich ist, dass ich grundsätzlich keine Namen oder Daten in die Öffentlichkeit gebe, sondern Stillschweigen über die Coachings gewähre. Bei den Engagements für Vereine besteht eine gegenseitige Vereinbarung, im allerseitigen Interesse mit Informationen an die Öffentlichkeit zurückhaltend zu sein. Lediglich allgemeine Strategien und Techniken sowie allgemein gehaltene Anwendungsbeispiele erläutere ich in Workshops und auf Kongressen. Wenn Sportler über den Wert der mentalen Vorbereitung sprechen wollen, so steht ihnen das frei.
Grundphilosophie und Herangehensweise
Der Mensch hat die Fähigkeit, sich selbst zu steuern und zu beeinflussen. Diese Fähigkeit wird deutlich unterschätzt.
Leider geht die Selbstbeeinflussung oft in die falsche Richtung, so dass sich Menschen durch Ängste, Befürchtungen und unbewusste, unpassende Strategien massiv daran hindern, das zu verwirklichen, was in ihnen steckt.
Tatsächlich sind wir in der Lage, uns sowohl stark zu behindern, was in der Regel unabsichtlich geschieht und dem Betreffenden nicht bewusst ist, wie auch uns in die Erfolgsspur zu bringen.
Grundsätzliches zum Leistungsprinzip
Das Beratungs- und Trainingskonzept zielt weniger darauf, zu gewinnen und Erster zu werden, sondern darauf, die eigenen Fähigkeiten und Möglichkeiten optimal zu nutzen und auszuschöpfen. Die meisten Menschen sind dann zufrieden, wenn es ihnen gelingt, ihr Potential zu verwirklichen.
Wenn man sein Können zeigt, ein anderer aber besser war, ist dies meist kein Problem. Wenn man allerdings das, was man kann, nicht umsetzen kann, entsteht Ärger, Frust und Unzufriedenheit. Es ist ein Drama, wenn jemand zu bestimmten Leistungen in der Lage ist, sie aber auf Grund von mentalen Störungen und Schwierigkeiten nicht zustande bringt.
Andererseits ist es ein Genuss dabei zu zuschauen, wenn jemand das, was er kann, auch zeigt.
Beratungs- und Trainingskonzept
Wie kann man Profis beraten, die in ihrem Bereich absolute Spezialisten sind? Tatsächlich haben die meisten AthletInnen und SportlerInnen, die zu mir kommen, alle Fähigkeiten um Top-Leistungen zu erbringen. Es sollte jedoch gelingen, genau in den Situationen, wo es darauf ankommt, die beste Leistung zu erzielen. Die Kunst seine Top-Leistung im richtigen Moment abzurufen, kann man lernen.
Wichtig ist, das latente Wissen, dass der Sportler über sich selbst und seine Sportart hat, diesem zugänglich zu machen und zu nutzen.
Grundsätzlich arbeite ich so kurz wie möglich. Meist sind wenige Sitzungen ausreichend, um das angestrebte Ziel zu erreichen. Sportler und Sportlerinnen, die ich über Jahre betreue oder betreut habe, nutzen das Coaching dann, wenn sie es brauchen, oder sich spezifische neue Ziele und Herausforderungen ergeben.
Der Sportler lernt, sich weitgehend selbst zu managen und zu steuern und die Techniken, die wir zusammen erarbeiten, eigenständig anzuwenden.
Mentale Stärke
Den "Gehirnmuskel" kann man ebenso trainieren wie die Muskeln des Körpers. Spitzenleistung braucht neben technischen Fähigkeiten mentale Stärken und effektive Strategien. Erst die Kombination von sportlicher Kompetenz und Mentaler Stärke kann das Potential eines Athleten zum Vorschein bringen.
Oft werden Sportler abgewertet, wenn sie in Wettkampfsituationen Probleme bekommen. (...bringt es nicht, hat die falsche Einstellung, mental schwach, etc. ...) Eine solche, bei manchen Trainern verbreitete Einstellung, ruiniert das Talent vieler Sportler. Den wenigsten Menschen wurde Mentale Stärke in die Wiege gelegt. Manche Trainer wissen nicht, dass ihre Athleten sich mentale Fähigkeiten aneignen können.
Die meisten Sportler kennen Situationen, in denen sie wie in Trance sind, dabei hoch konzentriert und scheinbar mühelos mit grenzenloser Sicherheit genau das Richtige tun. Wo ein Gefühl des Fließens (Flow), ein Gefühl der Einheit entsteht. Wo man eigene Grenzen überschreitet und das Optimum der Leistungsfähigkeit erzielt. Um dieses Gefühl zu erlangen, braucht es Vertrauen in die eigenen Fähigkeiten.
Umgang mit Druck-Situationen
Gerade wenn Sportler sehr in der Öffentlichkeit stehen, ist die Angst, sich in wichtigen Situationen zu blamieren, menschlich und nachvollziehbar. Tatsächlich ist es für die Karriere eines Sportlers entscheidend, wie er in wichtigen Situationen performed. Insbesondere dann, wenn er Verantwortung für das Abschnei- den seiner Mannschaft trägt oder er bei Länderspielen, Olympischen Spielen die eigene Nation vertritt.
Die Fähigkeit, in solchen entscheidenden Situationen den potentiellen Druck zu einer Herausforderung zu machen und diese pro-aktiv anzugehen, ist eine erhebliche Leistung. Dass dies einige Athleten können, ist offensichtlich. Jeder kann solche Fähigkeiten lernen und sich Strategien aneignen, wie man sich in Anforderungssituation sicher fühlt.
Strategies of Success
Die Strategien, wie man sein Potential verwirklicht und seine Fähigkeiten und Ressourcen so aktiviert, dass sie punktgenau zur Verfügung stehen, kennen wir mittlerweile. Man kann lernen
sein Leistungspotential zu nutzen
seine Fähigkeiten wirkungsvoll und genau im rechten Moment einzusetzen
Zugang zu inneren Ressourcen zu finden und sie im richtigen Moment abrufen zu können
die mentalen Strategien der Erfolgreichen zu modellieren und zu trainieren
Strategien für schwierige Wettkampfsituationen zu entwickeln und sie gezielt anzuwenden
konstruktiv Niederlagen und Rückschläge zu verarbeiten und wieder auf die Erfolgsspur zu kommen
Beispiele für Techniken und Methoden, die angewendet werden:
Ressourcen und eigene Erfolgsstrategien aktivieren
Es ist ein entscheidender Unterschied, ob ein Sportler in einer Wettkampfsituation mit Negativer- fahrungen oder in Kontakt mit seinen Ressourcen und Fähigkeiten ist.
Eine Technik besteht in der Aktivierung der geeigneten Ressourcen (z.B. beste Wettkampf-Situation) und der Verknüpfung dieser Ressourcen über spezielle Verankerungstechniken (Selbst-Sug- gestionen) mit der Wettkampfsituation.
Den Flow-Zustand erreichen / „to be in the zone“
Schnelligkeit, Dynamik, Präzision und Power sind abhängig von der Lockerheit der antagonistischen Muskeln. Wer angespannt ist, arbeitet gegen sich selbst.
"Was Du mit eine kleinen Anstrengung erreichst, verdirbst Du mit einer Großen."
Grundsätzlich gibt es vier verschiedene Ebenen des Könnens:
Unbewusste Inkompetenz: Man macht es falsch und weiß nicht mal warum.
Bewusste Inkompetenz: Man merkt, was man falsch macht, kann es aber noch nicht ändern.
Bewusste Kompetenz: Man weiß, wie man es richtig macht, braucht aber bewusste Kontrolle.
Unbewusste Kompetenz: Man kann es, und es geschieht wie von selbst.
Nur im Zustand der Unbewussten Kompetenz kann ein Athlet seine optimale Leistung erbringen. Viele Sportler stehen sich dabei selbst im Wege, versuchen ihre Leistung zu kontrollieren, haben kein Vertrauen in sich selbst, beobachten sich und versuchen mit bewusster Kontrolle das zu erreichen, was das Unbewusste besser kann.
Der optimale Zustand, in dem der Athlet alle seine Ressourcen und Fähigkeiten präsent hat, be- schreibt der Sportler oft in Metaphern wie, ..."Ich bin Passagier im eigenen Körper“, „es läuft, wie von selbst“ „reagiere schneller als ich denken kann“ oder wie es ein Nationaltorhüter ausdrückte, „die Hand war am Ball und ich wusste nicht, wie sie dahin gekommen war“.
Über Selbst-Hypnose-Techniken lernt der Sportler sich selbst zu vertrauen und sein inneres unbe- wusstes Potential freizusetzen, und so schneller einen Flow-Zustand herbeizuführen.
Umgang mit schwierigen Wettkampfsituationen
Jeder Sportler befindet sich irgendwann in kritischen Situationen. Das Publikum ist gegen einen, der Schiedsrichter entscheidet ungerecht, es gibt Fehlentscheidungen und nicht geahndete Fouls, der Gegenspieler provoziert und spielt "Spielchen". Spielunterbrechungen und Störungen können einen aus dem Spielfluss bringen. Ein Matchball oder ein sicherer geglaubter Sieg wird vergeben.
Für viele SportlerInnen ist es eine neue Erkenntnis, dass man sich gegen Störungen und wettkampf- bedingte Widrigkeiten immunisieren kann. Ja, dass man sie geradezu zum Auslöser für noch bessere Leistungen machen kann.
Sie können sich auf Störungen und Widrigkeiten vorbereiten, in dem sie diese zum Auslöser für die eigenen Ressourcen und Fähigkeiten machen. Dies ist Teil unseres Trainingsprogramms.
Tiefs und Niederlagen
"Vernichtende" Niederlagen oder schwere Verletzungen können Monate harte Arbeit zunichte ma- chen. Es gibt Sportler, die nur gut sind, solange sie sich nach oben spielen. Die Größe eines Sport- lers zeigt sich aber in der Bewältigung kritischer Situationen. Langfristiger Erfolg ist nur möglich, wenn der Athlet die Fähigkeit entwickelt, mit persönlichen und sportlichen Krisen kreativ und nutz- bringend umzugehen.
Niederlagen sind Lernerfahrungen
Einem Sportler, mit dem ich seit vielen Jahren zusammenarbeite, riet man nach mehreren schweren Niederlagen dazu, seine Karriere zu beenden. Statt aufzuhören zog er die Konsequenzen aus seinen Negativerfahrungen und wurde mehrfacher Weltmeister in seiner Disziplin.
Modellieren von Erfolgsstrategien
Erfolg hat ein bestimmtes Muster. Spitzensportler haben erfolgreiche mentale Strategien, um Erfol- ge zu erzielen. Die Strategien von Spitzensportlern kann man modellieren und üben.
"Torjäger" haben einen Blick für die Lücken in der gegnerischen Abwehr und für die Lücken die
der Torwart lässt. Spieler, die vor dem Tor versagen, schauen auf den Verteidiger oder den Tor-
wart und bleiben dann an ihm hängen oder schießen ihn an.
Karatekämpfer fixieren beim Schlag durch ein Brett einen Punkt circa 10 cm unterhalb der Brett- fläche. Nur so gelingt ein guter Schlag, der das Brett durchtrennt.
Mentales Training
Mentales Training ist das Training bestimmter Bewegungsabläufe, sportlicher Leistungen und Wett- kampfsituationen im Kopf. Der optimale Ablauf der Bewegungen wird innerlich geübt.
Mentales Training ist da sinnvoll, wo unpassende Bewegungsmuster verändert werden sollen. Man teilt die Bewegung dazu in Einzelbewegungen auf. Anschließend übt man dann mental die einzel- nen Bewegungsmuster.
"Beispiel: Ein Tennisspieler bewegt sich zu schnell aus dem Schlag und führt diesen nicht wirklich zu Ende. Man führt den Schlag innerlich zu Ende, macht innerlich eine Pause und bewegt sich dann wieder hin in die Ausgangsbewegung für den nächsten Schlag.
Mentales Training unterstützt das Erlernen und Optimieren komplexer Bewegungsabläufe und kann zur Unterstützung des eigentlichen Trainings eingesetzt werden.
Zeitprogression
"Go to the times, where you can look back". Wenn man innerlich schon einmal am Ziel war, ist es leichter, es zu erreichen!
Ein Verfahren, welches wir zur Vorbereitung auf sportliche Leistung und Wettkampfsituationen ver- wenden, ist die Zeitprogression. Man stellt sich in einer leichten Trance das optimale Endergebnis eines Wettkampfes vor und durchlebt dann mental rückwärts von der Endergebnissituation die einzelnen Phasen der sportlichen Performance.
Dabei entwickeln die Athleten ganz von selbst optimale innere Haltungen und Einstellungen sowie wettkampfspezifische Ressourcen, die sie im Wettkampf gezielt aktivieren können.
Train the Trainer
Wir bieten Trainern und Betreuern von Sportlern Beratung und Einzelcoachings an. Darüberhinaus bieten wir ein Train-the-Trainer Seminar für die Trainer-Teams (auf Anfrage).
Wir vermitteln:
den Einsatz von zielorientierter versus fehlerorientierter Sprache,
wie man einen Sportler oder eine Mannschaft auf Erfolg orientiert
wie man schwierige sportliche Situationen sinnvoll umdeutet und mit Rückschlägen und Niederlagen kreativ umgeht
wie man indirekte Suggestionen verwendet, um das Potential des Sportlers oder der Mannschaft zu aktivieren
wie man Athleten motivieren und ihnen Spaß an der Leistung vermitteln kann
wie Sie mit Rivalitäten in Teams umgehen und sie gegebenenfalls nutzen können
Unterstützung von Teamentwicklungsprozessen
Wir bieten Trainern und Betreuern von Sportlern Beratung und Einzelcoachings an. Darüberhinaus bieten wir ein Train-the-Trainer Seminar für die Trainer-Teams (auf Anfrage).
Impulsvorträge
Insbesondere zu Beginn einer Saison oder in schwierigen Tabellensituationen (Mannschaft vom Ab- stieg bedroht, spielt schlecht, Stimmung schlecht) können kurze speziell auf die Mannschaftssituation zugeschnittene Impulsvorträge helfen, das Ruder herum zu reißen.
Vorträge nur nach vorheriger Absprache mit dem Trainer-Team
Programm | Milton Erickson Institut Hamburg
Fortbildung für Professionelle Coachs und Sportpsychologen zu den Ansätzen